Von verbotenen Choreos und Zensurversuchen

Aufmerksame Beobachter dürften sich nach dem gestrigen Heimspiel folgende Frage gestellt haben: Warum wurde einerseits eine Choreo präsentiert, andererseits aber auch ein mit reichlich Pyrotechnik untermaltes Spruchband gegen die UEFA mit dem Wortlaut „Gegen alle Choreoverbote, scheiß UEFA“?

Vergangenen Sonntag bekamen wir direkt nach der Fertigstellung der Choreografie, die ein Dress aus den 90er-Jahren in den Mittelpunkt stellt, vom LASK-Sicherheitsbeauftragten die Information, dass die Choreo seitens der UEFA nicht genehmigt sei. Die offizielle, irrwitzige Begründung der Funktionäre: Auf den Tribünen dürfen nur Motive jener Trikots gezeigt werden, die bei dem Verband für die Spiele angemeldet wurden / mit denen angetreten wird.

Der Verein setzte sich nach eigenen Angaben erfolglos dafür ein, die UEFA umzustimmen. Schließlich sicherte uns der LASK nach einigem Hin und Her zu, dass die Choreographie trotz aufrechten Verbots abgehalten werden kann – die Strafe dafür werde man eben übernehmen. Offensichtlich war es den Verantwortlichen besonders wichtig, den gestrigen Tag zu einem stimmungsvollen Fußballfest zu machen – ohne sich von UEFA oder anderen Nebengeräuschen dabei stören zu lassen.

Denn nicht nur die Vereinigung Europäischer Fußballverbände geizte mit Genehmigungen. Seitens des LASK wurden uns die schon eine Woche davor angemeldeten Spruchbänder erstmals überhaupt – einen Tag vor dem Spiel – verboten. Mit dem Hinweis, man könne diese doch beim nächsten Heimspiel gegen Hartberg herzeigen.

Selbstverständlich war das für uns keine Option. Wir lassen uns sicher nicht zensieren, sei es von der UEFA, oder den Vereinsverantwortlichen, und so wurden neben der Choreographie auch sämtliche Spruchbänder präsentiert.

Die Ereignisse der vergangenen Tage zeigen erneut auf, wie kompliziert es für Fußballfans bisweilen geworden ist, den Auftritt am Spieltag zu planen – zwischen nicht erteilten Genehmigungen abgehobener Funktionäre und Zensurversuchen vom eigenen Verein.