HEUTE WARNSTREIK: 19:08 Minuten Verzicht auf organisierten Support

Schwoaz-Weisse, 

über eine Woche ist vergangen, seit der LASK sein neues Logo vorgestellt hat. Wie wohl alle LASKla wurden wir davon überrumpelt und der für uns richtige Umgang damit musste erst gefunden werden - vor allem im Kontext der letzten Zeit, in der wir Woche für Woche vor Augen geführt bekamen, wie sehr für die Vereinsführung des LASK aktive, kritische Fans ein Dorn im Auge sind. 

Als wir am 5. Mai von der Logoänderung erfuhren, war das ein Schlag ins Gesicht. Bereits jetzt sieht man am Online-Auftritt sowie auch an der Dress, dass das neue Logo der "Marke LASK" deutlich im Vordergrund steht und das Rundlogo mit der ikonischen Fahne künftig für ein paar Fanartikel, Wandbilder und Kanaldeckel herhalten darf, um uns "Fußball-Romantiker" zu besänftigen. Wo die Änderung zynisch unter dem Deckmantel "Tradition und Vereinsidentität" verkauft wird und wo ein Vertreter der Werbeagentur in seinen Aussagen die Emotionen und die Identität im Rundlogo ganz klar von der "Marke LASK" und dem neuen Logo trennt, dort ist das für uns die Bestätigung, dass es aktuell kein "Gemeinsam sind wir LASK" mehr gibt. Auch bezüglich der sponsorenfarbenen Dressen wurde abermals kein Schritt auf die Fans zugegangen. Das - und vor allem auch der Kniff, die plötzliche Änderung als Wunsch der Fans zu verkaufen, ohne mit diesen davor zu sprechen - waren für uns jene Bausteine, die es nicht mehr möglich machten, mit Normalbetrieb fortzufahren. 

Im Zuge des Denkprozesses stellten wir uns die Frage, welche Grenzen wir setzen sollen, um am Ende des Tages für uns selbst glaubwürdig bleiben zu können. Nach all den sponsorenfarbenen Dressen, der fehlenden Kommunikation, den sinnlosen Einschränkungen, der Ticketpreisstruktur, den nach außen getragenen Unwahrheiten und der Logoänderung sehen wir eine dieser Grenzen nun angesichts der kaum vorhandenen Aussicht auf Besserung erreicht. Lange Zeit wurde erfolglos versucht, mit Gesprächen Verbesserungen herbeizuführen. Nun müssen wir - für uns selbst, aber auch weil wir der festen Überzeugung sind, das richtige zu tun - neue Wege gehen. 

Wir sind nicht mehr bereit, den bedingungslosen Stimmungsmacher zu spielen, der trotz allem, was rund um den Verein vorgeht, gute Miene zum bösen Spiel macht. Im modernen Fußball gehen wir tagtäglich Kompromisse ein - die Entwicklung unseres Vereins ist nun so weit fortgeschritten, dass das für uns nicht mehr ohne weiteres möglich ist. 

Wir werden daher beim Heimspiel am Sonntag einen Warnstreik abhalten und für die ersten 19:08 Minuten keinen Support organisieren und werden den Protest anschließend wo notwendig weiter intensivieren. Die Mannschaft wurde über diesen Schritt im Vorhinein informiert und weiß, dass der Verzicht nichts mit ihr zu tun hat. Für alle Fans, die sich über unsere Anliegen genauer informieren wollen oder diese kritisch sehen, bieten wir am Sonntag vor dem Spiel neben dem Reisebüro-Stand unter der Tribüne die Möglichkeit, mit uns in Kontakt zu treten. 

Es wird merklich spürbar sein, dass der Wind sich gedreht hat und wir nicht mehr nur (kritische) Passagiere sein werden, sondern das Ruder unserer Handlungen wieder selbst in die Hand nehmen. Die Vereinsführung muss sich endlich bewusst machen, dass das gemeinsame Boot längst in ein starkes Unwetter geraten ist und nur durch deutliche Reparaturen in vielen Bereichen dem Kentern noch entgehen kann. Die derzeitige Fahrt können und wollen wir nicht mehr mit der Vereinsführung antreten - zu gefährlich scheint uns der Weg. 

ALLES FÜR DEN LASK - NICHTS FÜR DIE FIRMA