LASK - Blauweiss 2:0 (1:0)

„Linz ist nur schwarz-weiss“. Die Ansage, die dienstags in 148 Metern Länge auf eine Betonwand an der Oberen Donaulände gemalt und gesprüht wurde, stellte den Startschuss in die Derbywoche dar – und mit ihrer eindrucksvollen Bestätigung am Samstag zugleich auch ihren Schlusspunkt.

Dazwischen ließen wir keinen Tag vergehen, in dem sich nicht getroffen wurde, um sich gemeinsam auf den so wichtigen Spieltag einzustimmen.

Dieser startete bereits am Vormittag mit einem Besuch des abschließenden Trainings, um unsere Mannschaft noch zusätzlich zu motivieren. Gegen Mittag dann zum Treffpunkt – standesgemäß am Hauptplatz im Herzen unserer Stadt. Spätestens jetzt wurde klar, dass heute der Ausnahmezustand regieren würde. Konservativ geschätzte 2500 LASKla folgten unserem Aufruf, sich dem Marsch anzuschließen. Eine schwer greifbare Zahl, mit der so nicht gerechnet werden konnte. Besonders wenn man bedenkt, wo wir noch vor einigen Jahren standen. Das schwarz-weiße Linz begeistert von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, immer größere Massen.

Auch im Stadion wurde versucht, neue Maßstäbe für Stadt und Verein zu setzen. Das Motto einer Überzieherchoreo: „Vieles verändert sich, doch eines bleibt klar. Seit 115 Jahren regiert in Linz der ASK“. Auf der linken Seite ist ein Mann zu sehen, gekleidet im typischen Stil des frühen 20. Jahrhunderts, mit der 1868 erbauten und 1938 ersetzten „eisernen Brücke“ im Hintergrund. Rechts ein mit Landstrassler-Windbreaker und Fischerhut gut gekleideter Fan aus der Gegenwart mit der allseits bekannten Nibelungenbrücke. Akustisch konnte wohl, besonders in der zweiten Halbzeit, ein neues Level im neuen Stadion auf der Gugl erreicht werden. An unserem Zenit befinden wir uns aber sicher noch lange nicht, vieles kann und muss noch weiter optimiert werden. Im Derbyrausch eine Randnotiz, aber dennoch nicht unwichtig: Mit einer Flyeraktion und Transparenten wurde darauf hingewiesen, Becherwürfe in Richtung Spielfeld zu unterlassen – mit großem Erfolg.

Insgesamt eine Machtdemonstration auf allen Ebenen, an die wir uns sicher noch lange zurückerinnern werden. Danke noch einmal an dieser Stelle auch für den zahlreichen Besuch unserer Brüder aus Bern.

In der Vorbereitungszeit für das Derby wurde die schwierige Situation rund um Dressen- und Vereinsthemen ausnahmsweise ausgeblendet und die gesamte Energie in die Unterstützung des heiligen LASK kanalisiert. Die vergangene Woche hat gezeigt, wozu wir alle gemeinsam in der Lage sind. Bleibt zu hoffen, dass es angesichts der schwelenden Konflikte auch im Interesse der Vereinsverantwortlichen ist, Lösungen zu finden, damit wir in Zukunft öfter das tun können, was wir eigentlich lieben.