LASK - Rapid Wien 3:4 n.E.

Der Cup hat eigene Gesetze.

Gesetze sind per Definition vom Menschen verbriefte Vorschriften, welche zur Not mit Gewalt durchgesetzt werden können. Ferner werden sie definiert als einer Sache innewohnendes Ordnungsprinzip bzw. unveränderlicher Zusammenhang zwischen bestimmten Dingen und Erscheinungen in der Natur. In beiden Fällen wird keine Auskunft über die moralische Legitimität oder – trotz Namensähnlichkeit – die darin enthaltene Gerechtigkeit im normativen Sinn gegeben.
Wie in der Vergangenheit so oft wurde einem vor Augen geführt, dass besagte Cupgesetze diesen Anspruch nicht erfüllen und beschissen sind. Aber damit auch schon genug des Selbstmitleides.

Voller Motivation startete man in den Tag, war doch die wohl lautstärkste Szene Mitteleuropas in der Vorstadt zu Gast. Ihr diesmaliger Gegner hieß rapid wien.
Dass die Partie nicht gerade von kleinem sportlichen Wert war, tat sein Übriges zur Adrenalinausschüttung schon weit vor Spielbeginn. Was dann folgte war andauernder, bedingungsloser Support für die Athletiker, eingeleitet von einer würdigen Choreographie. Selten war so viel Leidenschaft und Leidensfähigkeit auf den Tribünen der Vorstadt gesehen. Das spiegelte sich auch im durchwegs brachial und passioniert vorgetragenen Liedgut wider.

Der Geruch von Historischem lag in der Luft und dementsprechend präsentierten sich die Vertreter von Schwarz-Weiß auf dem Feld. Selbstbewusstsein, Stolz und Kampf waren es auch bei diesem Spiel, die in einer eindrucksvollen Überlegenheit der Athletiker mündeten. Dass das dann aber nicht zwangsläufig in einem überverdienten, triumphalen Sieg mündet, zeigte sich bittererweise genau an diesem Tag. Dass der Cup für uns LASKla sowieso der Peter-Michael Reichel unter den Bewerben ist, bedarf spätestens jetzt wohl keiner weiteren Erwähnung.

Mit breiter Brust und erhobenen Hauptes kann man trotzdem an das Auftreten im Zeichen der Vier Buchstaben an diesen Abend zurückdenken und neue Ziele anvisieren.

Solo ASK!