Eindhoven - LASK 0:0 (0:0)

Eine der in der kürzeren europäischen Historie des Linzer ASK geilsten europäischen Städte wurde in der Kalenderwoche 43 angesteuert: Eindhoven. Eine im Süden der Niederlande gelegene Stadt mit etwa 230. 000 Einwohnern. Kapazitätsmäßig also in etwa so groß wie die Stahlstadt. Gegner war der ortsansässige PSV Eindhoven, dessen Kürzel für “Philips Sport Vereniging“ steht. Der Klub wurde 1913 als Verein für die Arbeitsnehmer der in der Stadt angesiedelten Firma ,,Philips“ gegründet. Es handelt sich also um einen klassischen Werksverein.

Genug der Hardfacts.

Wie bislang usus bei internationalen Auftritten reiste die elitäre Linzer Reisegesellschaft auf unterschiedlichen Wegen nach Holland. So startete ein Teil der Reisegruppe Mittwochnachmittag im Coffee-Shop ihrer Wahl das Unterfangen. Den Abend ließ man dann gemütlich in diversen Beisln der Stadt ausklingen. Der nächste Tag begann erst zur Mittagszeit. Nachdem man sich für den Tag schlaf- und essenstechnisch gestärkt hatte, belagerte man das Eindhovner Stadtzentrum. Neben Pivo und Cola-Weiß genoss man die letzten Herbstsonnenstrahlen im Gesicht rund um die architektonisch geil anmutenden Ziegelgemäuer. Nett anzusehen, dass sich das Zentrum Stunde um Stunde mehr in Schwarz-Weiß färbte. Auch die Busbesatzung trudelte währenddessen ein. Für alle Daheimgebliebenen wurden keine Kosten und Mühen gescheut das Treiben der Menschen vom Eindhovner Markt via 24-h-Live-Kamera ins heimische Wohnzimmer zu übertragen. Auch von Brügge kannte man diesen Irrsinn schon. Überwachung merda. Immer und überall.

Am Abend brach man dann per Corteo mit großer Anzahl LASKla zum unweit gelegenen Stadion auf. Die Trommelschläge in den Straßen samt altbekannter Linzer Gassenhauer ergaben eine charmante Kombination der angereisten Stahlstadtgesellschaft. Nach kurzen Schwierigkeiten beim Einlass bewältigte man auch diese Hürde mit Linzer Schmäh gekonnt trittsicher. Im Stadion angelangt musste man sich vom Erdgeschoß (Klo/Buffet) bis in den vierten oder fünften Stock raufschleppen, um in den Sektor zu gelangen. Auch die steilen Treppen taten ihr Übriges, um aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Warum bei internationalen Spielen ein Alkohol- und Zigarettenverbot herrscht, weiß wohl auch nur die liebe U€FA. Zweiteres war aber jedem Ordner scheißegal. Im Awayblock gab der schwarz-weiße Pöbel sein Bestes, um Zählbares aus der fremden Stadt zu entführen, was ihm auch gut gelang. Von der Heimkurve war man wie schon in Lissabon mehr als enttäuscht. Die Heimfans waren nur einige Male akustisch vernehmar. Am Ende stand ein immens wichtiger Zähler mehr auf der Habenseite, was man die Nacht lang im Stadtzentrum oder in bewegbarem Untersatz ausgelassen zelebrierte. Leere Börsel und brummende Schädel prägen diesen für uns goldenen Herbst. Kollateralschäden, die man aber liebend gern in Kauf nimmt.

Der Traum ist real!