Stellungnahme zu den Vorwürfen der GmbH

LASKla!
Am 30.4.2023 hing über dem Eingang zu unserer Tribüne ein großes Spruchband mit der Aufschrift "Rassismus aus den Köpfen!" - diese Botschaft war kein Lippenbekenntnis, sondern ist eines der wichtigsten Ziele seit Gründung von Landstrassler und damit der aktiven Fanszene des LASK. Rassismus hat bei uns im Stadion keinen Platz. Dazu stehen wir damals wie heute - und wir gehen aktiv und entschlossen dagegen vor, wenn wir rassistische Äußerungen im Stadion mitbekommen. Auslöser dieser Debatte waren damals zwei rassistische Vorfälle in Pasching bei einem Amateurspiel und in Linz gegen Salzburg. Um dieses damals aufkeimende Problem zu thematisieren, war es uns ein großes Anliegen, mittels Spruchband und Flyern dazu Stellung zu beziehen und unseren Standpunkt klarzumachen. Umso überraschter waren wir damals, dass der Verein sich trotz mehrfacher Bitte unsererseits nur mittels kurzer Stadiondurchsage durch Spieler an der Anti-Rassismus-Aktion beteiligen und es nicht größer thematisieren wollte.
Auf der Heimfahrt von Graz wurden wir von einem Instagram-Posting von Jerome Boateng überrascht, der darin angibt, beim Spiel gegen den GAK rassistisch beleidigt worden zu sein. Seine Formulierung deutet dabei darauf hin, dass es sich bei den Beleidigenden um mehrere Zuseher gehandelt haben muss. Überrascht deswegen, weil niemandem - wir haben mittlerweile mit einer dreistelligen Zahl an LASK-Fans, die quer über den gesamten Auswärtssektor verteilt waren, sowie auch den Fotografen vor dem Sektor Rücksprache gehalten - rassistische Beschimpfungen aufgefallen wären. Dennoch wäre es unseriös, einen derartigen Vorfall zu 100 Prozent auszuschließen.
Aber auch andere Gründe lassen uns an dem Vorwurf zweifeln. Nach dem Spiel kam Trainer Maximilian Ritscher mit ein paar Spielern zum Block und erklärte, warum die Mannschaft nicht wie üblich zum Sektor kam. Angesprochen wurden von Ritscher Beleidigungen gegen Jerome Boateng. Diese streiten wir auch nicht ab, da diese von mehreren Personen getätigt wurden. Wir möchten hierbei aber festhalten, dass diese während des Supports der Mannschaft geäußert wurden und in der breiten Anhängerschaft ein sehr kontroverses Thema sind. Daher wurde dies auch unsererseits nicht unterbunden. Wir möchten aber festhalten, dass die aktive Fanszene weder am Samstag in Graz, noch in der restlichen Saison als Kollektiv einen Spieler des LASK bewusst und vor allem persönlich beleidigt hat. Wären diese Beleidigungen allerdings einer rassistischen Tendenz verfallen, wären diese ohne wenn und aber umgehend unterbunden worden.Eine derart essentielle Information wie jene über rassistische Ausfälle - die sowohl der Trainer als auch die Spieler zu diesem Zeitpunkt gehabt haben müssten, auszusparen, macht aus unserer Sicht wenig Sinn.
In der Stellungnahme des LASK ist zu lesen, die Mannschaft hätte sich aufgrund rassistischer Beleidigungen "unmittelbar nach dem Spiel bewusst gegen den Gang zu den Auswärtsfans entschieden". Dazu gab es nach dem Spiel widersprüchliche Aussagen - nicht nur von Ritscher sondern auch durch Spieler. Die Mannschaft verabschiedete sich zudem auch schon beim Heimspiel davor nicht von den Zusehern am Steh- oder Sitzplatz, nachdem es im Stadion zu "Gruber raus"-Rufen gekommen war.
Weiters ist im Statement des Vereins von einem Vorfall beim Spiel der Amateure am Freitag die Rede. Eine "der organisierten Fanszene zuzurechnende Person" soll mit nationalsozialistischem Gedankengut aufgefallen sein. Dieser Vorfall war uns, inklusive jenen fanszenenahen Personen und sämtlichen weiteren Personen von Fanclubs, die das Spiel besucht haben, bislang völlig unbekannt! Das ist insofern überraschend, als dass wir für gewöhnlich sämtliche fanszenerelevanten Dinge binnen weniger Stunden auf diversen Wegen erfahren und uns auch der Verein nicht über diesen Vorfall informiert hat - schließlich könnten wir bei der Aufklärung helfen. Mittlerweile haben wir vom Vorfall erfahren - es handelt sich bei der Person nicht um ein Mitglied der aktiven Fanszene, sie ist allerdings einigen von uns bekannt. Es versteht sich von selbst, dass wir nationalsozialistischem Gedankengut im Stadion generell als auch in unseren eigenen Reihen entschieden entgegen treten - und uns somit auch in aller Deutlichkeit von dieser Person distanzieren und sie nicht mehr in unseren Reihen dulden.
Wir verurteilen daher nicht nur den nationalsozialistischen Vorfall aufs Schärfste, sondern auch die aktuell niederträchtigen Versuche des Vereins, die Fans zu spalten und eine aktive Fanszene, die in den letzten Jahren vieles dafür getan hat, das zurecht rassistisch-negativ behaftete Image der Fanszene, welches in den Jahren vor der Landstrassler-Gründung entstand, aufzubessern, derart zu diskreditieren.
Landstrassler im Mai 2025