LASK - Lillestrom 4:0 (2:0)

19 lange Jahre musste der Stolz von Oberösterreich warten, ehe man sich wieder auf internationales Terrain begeben durfte.

Jahre, in denen man Ab- und Aufstiege erlebte, Tyrannen überstand und Dorfplätze einnahm.
Zeiten, die man zum Glück hinter sich ließ.
Wirft man als fußballaffiner Stahlstädter einen Blick in die vereinsinternen Geschichtsbücher, so muss man die eine oder andere Seite blättern, bis man im Jahre 1985 fündig wird. In jenem Jahr erlebte der frenetische LASK-Anhänger die bislang letzte große internationale Sternstunde. Damals schickte man die Startruppe von Inter Mailand mit einer 0:1-Niederlage wieder auf die Heimreise.

33 Jahre später ist die Zeit angebrochen, um in der Gegenwart neue Geschichtskapitel zu schreiben.
Man schreibt den 26. Juli 2018. An jenem Tag schickt sich der Lilleströmer SK an, Zählbares aus der Stahlstadt zu entführen. Bis auf ein paar preiswerte Bier war jedoch wenig bis gar nichts abzustauben.
An dieser Stelle sei auch anzumerken, dass für den Linzer ASK Lilleström kein unbekannter Fleck auf der europäischen Landkarte ist. Geir Frigard und Vidar Riseth – zwei Akteure, die für beide Vereine mehr als erfolgreich ihre Fußballschuhe schnürten.

Motiviert bis in die Haarspitzen startete der europacupgeile LASKler in die Schlacht. Als Intro gab’s einen nett anzusehenden Überzieher samt dazugehöriger Bildunterschrift mit dem klingenden Wortlaut: “Heute einmal Zeus sein – Europa erobern.”
Thematisch zielte der Überzieher demnach auf die griechische Mythologie ab. Gott Zeus verliebte sich in Europa, einer Frau voll von Klugheit und Schönheit. Auf Grund seiner misstrauischen Gattin Hera verwandelte er sich in einen Stier und entführte die schöne Europa auf die Insel Kreta, wo er sich in die Gestalt Zeus’ zurückverwandelte und mit ihr drei Kinder zeugte. Ähnlich gefickt sollte an diesem Tag also Europa vom Linzer ASK werden.

In der weiteren Folge erreichte der Block Höchstleistungen, wobei der Spielverlauf sein Übriges tat.
Schweißgebadet ging’s mit einem 2:0 in die Pause. Halbzeit Zwei begann mit etwas Feuer. Der Funke sprang offensichtlich aufs Feld über, denn die Mannen in Schwarz-Weiß spielten sich in einen Rausch und so lautete das Endresultat unglaublicherweise 4:0!

Nach diesem glorreichen Sieg wurde natürlich überschwänglich mit den Männern in Schwarz-Weiß gefeiert, wobei Einer bei der Party dabei war, der nie eingeladen war. Um hier nicht gänzlich in die gestikulatorische und emotionale Schizophrenie abzugleiten, entschied man sich im Zeichen der Vernunft diesmal dazu, nur in Schrift zwischen Helden und Arschloch zu differenzieren. Unser tiefster Respekt und Stolz gilt der Mannschaft; Herr G. wird aber für uns nie ein Teil davon sein.
Bitter das gerade in dieser Stunde der totalen Ekstase machen zu müssen, was den ein oder anderen etwas desillusioniert den Heimweg antreten ließ.

Zum Positiven: Erfüllt man nach dem grandiosen Hinspielerfolg in Norwegen seine Pflichtaufgabe, geht es bereits Sieben Tage später zu Kebab und Ayran an den Bosporus.

ASK international!
Davor: Alle am Sontag nach Salzburg!
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