LASK - Basel 3:1 (0:0)

Das Märchen geht weiter – nach dem 3:1 steht der glorreiche ASK in der Playoff-Runde der Champions League. Die Stadt ist nach Dienstag vielleicht nicht mehr dieselbe. In den Büros, Werkshallen, Gastgärten, Parks, Villen und unter den Brücken: Überall wird nur mehr von jenem 3:1-Sieg gesprochen. Sämtliche Realitätsverweigerer oder Verwirrte erkannten den LASK endgültig als Stolz von Oberösterreich an, streuten sich Asche aufs Haupt und entschuldigten sich bei ihren Linzer Mitbürgern für die blasphemischen Zweifel, die sie bis dahin gehegt hatten. Die schwarz-weißen Fußballgötter mögen ihrer Seelen gnädig sein.

Schon ab der Mittagszeit begannen tausende Schwarz-Weiße auf den Froschberg zu pilgern. Die altehrwürdige Gugl dürfte bei vielen diesmal nicht nur Nostalgie und Wehmut, sondern auch Euphorie und Zukunftsfreude ausgelöst haben. Schließlich ist seit einigen Wochen bekannt, dass der LASK eine neue, eigene, echte Heimat an der alten Wirkungsstätte bekommen wird. So wurde der Gang zum Stadion hinauf, durch die Parks, Straßen und vorbei an den altbekannten Plätzen, gewissermaßen zu einem visionären Erlebnis.

In der Gugl entlud sich die angestaute Spannung dann erstmals bei der Bekanntgabe der Aufstellung: Die Spielernamen wurden in bisher unbekannter, brachialer Intensität aus tausenden Kehlen gebrüllt und hallten von den gegenüberliegenden Tribünen zurück. Auch die Optik wurde verwöhnt: Die Linz City Group feierte mit einer zweiteiligen Choreographie 5-jähriges Jubiläum, auf Überzieher mit Hauptplatz-Motiv folgten Zettel und die mittlerweile bekannte Bildunterschrift (von deren Richtigkeit sich schon so mancher selbst überzeugen durfte): „Niemand kann uns stoppen“. Auf die nächsten 5, 50, 500 Jahre! Abgerundet wurde das Bild mit einer Prise Pyrotechnik.

Doch brennen allein war nicht genug, das Stadion sollte explodieren – so die Forderung vor dem Spiel. Sie wurde wohl erfüllt – das ist auch den Sektoren rund um den Fanblock zu verdanken. Schnell sprang der Funke über, phasenweise wurde die Mannschaft von Sektor 3 bis 7 lautstark nach vorne gepeitscht – in dieser Form hatte man das auf der Gugl noch nicht erlebt. Nach den Toren gab es dann ohnehin kein Halten mehr und die tausenden Zuseher verschmolzen zu einem einzigen durchgeschwitzten, ekstatischen Klumpen Fleisch. Geil!

Nächste Woche wird die Champions-League-Hymne auf der Gugl ertönen und abermals Ausnahmezustand herrschen. Doch auch der Bundesliga-Alltag darf angesichts dieser Sternstunden nicht zu kurz kommen – am Samstag müssen die schwarz-weißen Helden im Exil gemeinsam 90 Minuten lautstark zum Sieg getrieben werden!

SOLO ASK!